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Top 10: Facharztausbildungen in Deutschland

02.05.2023
Fachrichtungen für Ärzte m/w/d - welches sind die beliebtesten Ausbildungen?

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Die zehn beliebtesten Facharztausbildungen in Deutschland
 

 

Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 10.000 neue Facharzttitel verliehen. Dabei zeichnet sich ein klarer Trend ab, welche Fachgebiete bei jungen Medizinerinnen und Medizinern am beliebtesten sind. Ein interessantes Stimmungsbild ergibt sich aus dem Berufsmonitoring von Medizinstudierenden durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung im Jahr 2018. Hier wurden Medizinstudierende unter anderem dazu befragt, in welchem Fachgebiet sie im Anschluss an ihr Studium eine Ärztliche Weiterbildung anstreben. Spitzenreiter sind die Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Anästhesiologie gefolgt von Kinder- und Jugendmedizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Orthopädie und Unfallchirurgie, sowie Neurologie.

Des Weiteren veröffentlicht die Bundesärztekammer jedes Jahr eine Ärztestatistik, in der alle neu verliehenen Facharzttitel erfasst werden. Analysiert man die Daten aus der Ärztestatistik 2021 zeigt sich, dass fast die Hälfte (49 %) aller verliehenen Facharzttitel auf nur fünf der beliebtesten Fachgebiete fällt. Mehr als zwei Drittel (69 %) der Facharztanerkennungen verteilt sich auf zehn von mehr als 50 möglichen Facharzttiteln. Dies bestätigt das Stimmungsbild des Berufsmonitoring von Medizinstudierenden und zeigt, dass es unter jungen Ärztinnen und Ärzten klare Favoriten bezüglich der Fachgebiete für die Ärztliche Weiterbildung gibt.

 


Top 10 der beliebtesten Facharztausbildungen: Welche Spezialisierungen waren 2021 für junge Ärzte m/w/d interessant? 

Im Folgenden werden die Fachgebiete der zehn häufigsten verliehenen Facharzttitel im Jahr 2021 kurz vorgestellt.

Platz 1: Innere Medizin

Als Facharzt oder Fachärztin für Innere Medizin befasst man sich mit der Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen der inneren Organsysteme. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Behandlungsgebiete der Inneren Medizin.

Behandlungsgebiet Indikation
Pneumologie Erkrankungen der Atmungsorgane
Kardiologie Erkrankungen des Herzens und Kreislaufs
Gastroenterologie Erkrankungen der Verdauungsorgane
Nephrologie Erkrankungen der Niere u. ableitenden Harnwege
Hämatologie Erkrankungen des Blutes u. blutbildender Organe
Angiologie Erkrankungen des Gefäßsystems
Endokrinologie u. Diabetologie Erkrankungen des Stoffwechsels
Immunologie Erkrankungen des Immunsystems
Rheumatologie Erkrankungen des Stütz- und Bindegewebes
Infektiologie und klinische Toxikologie Infektionskrankheiten und Vergiftungen
Onkologie solide Tumoren und hämatologische Neoplasien

Die Innere Medizin ist somit ein sehr weitläufiges und facettenreiches Fachgebiet und bietet bereits in der Facharztweiterbildung die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Schwerpunkt zu spezialisieren. Die Facharztweiterbildung auf dem Gebiet Innere Medizin dauert fünf Jahre. Entscheidet man sich direkt für einen bestimmten Schwerpunkt, beträgt die Weiterbildungszeit sechs Jahre.

Facharztweiterbildung und Berufsperspektive Innere Medizin

Platz 2: Allgemeinmedizin

Die Allgemeinmedizin umfasst die medizinische Akut-, Langzeit- und Notfallversorgung bei körperlichen und seelischen Gesundheitsstörungen unabhängig von Alter oder Geschlecht. Als Facharzt oder Fachärztin für Allgemeinmedizin steht man den Patientinnen und Patienten als erste ärztliche Anlaufstelle bei Gesundheitsproblemen zur Verfügung. Eine wichtige Rolle nehmen Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner dabei als Haus- und Familienärzte ein, wobei die Behandlung unter Berücksichtigung eines ganzheitlichen Fallverständnisses im familiären und sozialen Kontext erfolgt und in der Regel durch ein langjähriges Vertrauensverhältnis geprägt ist. Wird die fachspezifische Kompetenz überschritten, wird die Behandlung an einen entsprechenden Facharzt oder eine Fachärztin übergeben. So gewährleistet die Allgemeinmedizin die fächerübergreifende Versorgungskoordination und nimmt damit eine wichtige Funktion im Gesundheitswesen ein. Die Weiterbildungszeit zum Facharzt oder zur Fachärztin für Allgemeinmedizin beträgt fünf Jahre.

Facharztweiterbildung und Berufsperspektive Allgemeinmedizin

Platz 3: Anästhesiologie

Als Anästhesistin oder Anästhesist ist man verantwortlich für jegliche Form der Anästhesie, sei es eine Allgemein-, Regional- oder Lokalanästhesie, sowie für deren Vor- und Nachbehandlung. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass während operativer und diagnostischer Eingriffe oder anderer medizinischer Maßnahmen die Vitalfunktionen der Patientinnen und Patienten aufrechterhalten werden. Den Titel als Facharzt oder Fachärztin für Anästhesiologie erhält man nach fünf Jahren Weiterbildungszeit.

Platz 4: Orthopädie und Unfallchirurgie

Das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie. Es befasst sich mit der Prävention, Diagnostik sowie konservativer und operativer Behandlung von chirurgischen Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlbildungen der Stütz- und Bewegungsorgane. Eine weitere Aufgabe stellt die Nachsorge und Rehabilitation nach chirurgischen Eingriffen dar. Die Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie dauert sechs Jahre.

Platz 5: Kinder- und Jugendmedizin

Ein Facharzt oder eine Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin ist verantwortlich für die präventive und kurative Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen und bildet somit einen altersbegrenzten Teil der Allgemeinmedizin. Die Kinder- und Jugendmedizin erfordert folglich eine besondere Fachkompetenz in der altersabhängigen Veränderung körperlicher Abläufe sowie der geistigen Entwicklung. Die Behandlung erfolgt in der Regel ganzheitlich im familiären und sozialen Kontext, unter Einbezug von Eltern oder anderen Sorgeberechtigten. Die Dauer der Ärztlichen Weiterbildung auf dem Gebiet Kinder- und Jugendmedizin beträgt fünf Jahre. Zusätzlich gibt es verschiedene Schwerpunktweiterbildungen, in denen man sich innerhalb von zwei Jahren auf ein bestimmtes Teilgebiet der Kinder- und Jugendmedizin weiter spezialisieren kann. Hierzu zählen beispielsweise die Kinder- und Jugend-Kardiologie oder die Neonatologie.

Platz 6: Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Die Frauenheilkunde befasst sich mit der Prävention, Diagnostik und konservativer sowie operativer Behandlung von geschlechtsspezifischen Erkrankungen bei Frauen. Wichtige Behandlungsfelder sind die gynäkologische Onkologie, die Endokrinologie und die Fortpflanzungsmedizin. Im Bereich der Prä- und Perinatalmedizin umfasst die Geburtshilfe die Betreuung und Überwachung von Schwangerschaften, Geburten und Wochenbettverläufen. Die Weiterbildungszeit zum Erhalt des Facharzttitels für Gynäkologie und Geburtshilfe beträgt fünf Jahre. Auch hier können verschiedene Schwerpunktbezeichnungen im Rahmen einer zusätzlichen zweijährigen Weiterbildung erworben werden. Dies ermöglicht eine tiefergehende Spezialisierung beispielsweise in der gynäkologischen Onkologie oder der speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin.

Platz 7: Neurologie

Die Neurologie beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Funktion und Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems einschließlich der Muskulatur. Als Facharzt oder Fachärztin für Neurologie ist man verantwortlich für die Prävention und Diagnostik solcher Gesundheitsstörungen sowie für die anschließende adäquate Therapie und Rehabilitation. Die Weiterbildungszeit für den Facharzttitel in der Neurologie beträgt fünf Jahre.

Platz 8: Innere Medizin und Kardiologie

Die Kardiologie ist eine Spezialisierung auf dem Gebiet der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie speziellen kardiologischen Krankheitsaspekten. Zu den Aufgaben einer Kardiologin oder eines Kardiologen zählen die Anwendung verschiedener diagnostischer Verfahren und die Durchführung konservativer und interventioneller Therapien sowie die Rehabilitation. Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie beträgt sechs Jahre.

Platz 9: Psychiatrie und Psychotherapie

Als Fachärztin oder Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie befasst man sich mit der Prävention, der Erkennung und somatotherapeutischen, psychotherapeutischen sowie sozialpsychiatrischen Behandlung und Rehabilitation von psychischen Erkrankungen und Störungen. Dabei erfolgt die Anamnese- und Befunderhebung unter einer ganzheitlichen Betrachtung der Patientinnen und Patienten unter Einbeziehung familiärer, psychosozialer, altersspezifischer und transkultureller Aspekte. Neben der Behandlung psychischer Erkrankungen und Störungen ist auch die Suchtmedizinische Versorgung ein wichtiger Bestandteil der Psychiatrie und Psychotherapie. Der Facharzttitel wird durch eine fünfjährige Ärztliche Weiterbildung erworben und kann durch eine zusätzliche zweijährige Schwerpunkt-Weiterbildung im Bereich der forensischen Psychiatrie ergänzt werden.

Platz 10: Radiologie

Zu den Aufgaben einer Fachärztin oder eines Facharztes für Radiologie gehören die Anwendung ionisierender Strahlen, kernphysikalischer und sonographischer Verfahren sowie minimalinvasiver radiologischer Verfahren zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten. Um die Patientinnen und Patienten sowie das medizinische Personal nicht durch ionisierende und nicht-ionisierende Strahlen zu schädigen, müssen alle diagnostischen und therapeutischen Anwendungen unter Einhaltung der notwendigen Maßnahmen zum Strahlenschutz erfolgen. Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Radiologie beträgt fünf Jahre. Auch auf diesem Fachgebiet kann zusätzlich eine Schwerpunktbezeichnung in der Kinder- und Jugendradiologie oder in der Neuroradiologie erworben werden.

 


 

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MedicalTopJobs Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel zu Ärztliche Weiterbildung – Ihr Weg zum Facharzttitel.

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Quellen:
Bundesärztekammer (2021): Ärztestatistik zum 31. Dezember 2021. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Ueber_uns/Statistik/2021/2021_Statistik.pdf. Abgerufen am 20.04.2023.

Bundesärztekammer (2022): (Muster-)Weiterbildungsordnung 2018 in der Fassung vom 25.06.2022. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Themen/Aus-Fort-Weiterbildung/Weiterbildung/20220625_MWBO-2018.pdf. Abgerufen am 20.04.2023.

Kassenärztliche Bundesvereinigung (2018): Berufsmonitoring Medizinstudierende 2018. https://www.kbv.de/media/sp/Berufsmonitoring_Medizinstudierende_2018.pdf. Abgerufen am 20.04.2023.




geschrieben von Eva Meixner