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Success Story: Französich-litauische Neurologin erhält Approbation

23.04.2015

Auf dem Schreibtisch unseres MOG-Teams stapeln sich die Stellenangebote. Da werden in Bayern händeringend Kardiologen gesucht, in einer Baden-Württembergischen Klinik mangelt es an Assistenzärzten, in Norddeutschland fehlen Physiotherapeuten und so weiter und so weiter. Unsere Recruiterinnen sind daher weltweit auf der Suche nach Fachkräften, mit denen sich vielleicht die eine oder andere dieser vakanten Stellen besetzen ließe. Sie lernen dabei jeden Tag viele interessante Menschen und ihre Biographien kennen. Wie zum Beispiel Frau F.: Sie hat libanesisch-französische Wurzeln, beschloss dann ihr Studium teilweise in Litauen und Frankreich zu absolvieren und hat Praktika und Freiwilligendienste in verschiedenen Ländern wie z.B. Belgien geleistet. Das zeugt von echter kultureller Vielseitigkeit. Sprachbegabt und motiviert wie sie ist, hat sie vor kurzem den Patientenkommunikationstest bestanden und daraufhin die deutsche Approbation erhalten. Das finden wir so bemerkenswert, dass wir Ihnen davon hier berichten. Aber warum ausgerechnet Deutschland, mit diesem kulturellen Background?


Frau F., da Sie perfekt Englisch und Arabisch sprechen, stehen Ihnen doch quasi nahezu alle Länder dieser Welt offen, warum Deutschland? Sie sind französische Staatsbürgerin, haben Ihre medizinische Ausbildung in Frankreich und Litauen absolviert und möchten jetzt gerne hier arbeiten, obwohl Sie dafür erst Deutsch lernen und eine Menge Bürokratie auf sich nehmen müssen.

Dank meines kulturellen Hintergrunds hätte ich meine medizinische Ausbildung tatsächlich auch in einem anderen Land als Frankreich fortsetzen können. Während meiner Schulzeit in Frankreich habe ich nie Deutsch gelernt, trotzdem habe ich beschlossen hier nach Deutschland zu kommen, um vom hiesigen flexiblen medizinischen System mit seinen vielen Ausbildungsmöglichkeiten zu profitieren. In anderen Ländern, wie z.B. Frankreich, erfolgt die Spezialisierung nach einem nationalen Wettbewerb, der aufgrund der Anzahl freier Stellen in den verschiedenen medizinischen Fachbereichen bestimmt, welche Spezialisierung man nehmen kann. In Deutschland ist das System viel flexibler, man hat hier die Möglichkeit, sich direkt in den verschiedenen Krankenhausabteilungen zu bewerben. Flexibler, persönlicher (direkter Kontakt zu den Abteilungsleitern), das Gehalt ist auch besser (in Frankreich verdient ein Arzt zu Beginn seiner Spezialisierung ca. 1400 Euro, ohne dass dabei schon die Jahressteuer abgezogen wäre) und natürlich ist die medizinische Ausbildung in Deutschland sehr gut, sie hat ein internationales Renommee. Die Krankenhäuser benötigen hier in Deutschland Ärzte, die Türen sind also offen für Ausländer, die motiviert und entschlossen sind.

2. Was mussten Sie alles erledigen, bevor Sie sich hier in Deutschland um eine Stelle bewerben konnten und wie ist das abgelaufen?

Bevor ich mich in Deutschland beworben habe, musste ich natürlich Deutsch lernen (das war das härteste), das hat mit Intensivsprachkursen ungefähr 8 Monate gedauert, dann hatte ich das Niveau B2. Dazu muss man wissen, dass ich A1 bereits am Ende meines Medizinstudiums erworben habe. Ich habe auch einige Wochen den Kurs C1 besucht, das war notwendig, um hier arbeiten zu können. Während dieser Zeit habe ich einige Praktika gemacht, um mich auf den Patientenkommunikationstest vorzubereiten. Nachdem ich dieses Sprachexamen bestanden hatte, habe ich die Approbation beantragt. Diese habe ich nach wenigen Wochen erhalten. Eigentlich ist die Vorgehensweise ganz klar, wenn man den Erklärungen auf der Webseite der Bundesärztekammer folgt.

3. Wie ist die medizinische Versorgung/das medizinische System in Frankreich, Litauen und in Deutschland? Gibt es große Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?

In Deutschland ist das Gesundheitssystem im Vergleicht zu Litauen natürlich sehr modern mit besseren Ausbildungsmitteln und einem höheren Gehalt. Auch im Vergleich zu Frankreich ist das Gehalt, wie bereits erwähnt, höher. Nichtsdestotrotz ist die Qualität der medizinischen Behandlung in Frankreich und Deutschland vergleichbar. Ich denke aber, dass das Leben, die Wirtschaft und die Karrieremöglichkeiten in Deutschland besser sind. Ich glaube allerdings nicht, dass es hier einfacher ist als anderswo, ich denke aber, dass jeder die Möglichkeit hat es in Deutschland zu schaffen, wenn man motiviert und zielstrebig ist.

4. Wie sind Sie zu MedicalOnboarding Germany (MOG) gekommen und sind Sie mit der Betreuung zufrieden?

Im Internet habe ich von MOG gehört und ich fand, dass die Agentur eine unentbehrliche Hilfe war, um eine Stelle zu finden. Ein sehr liebenswertes und professionelles Team. Ich habe sehr viel Unterstützung erhalten und dank MOG sehr schnell eine Stelle gefunden, die zu meinen Anforderungen passte.

5. Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Haben Sie einen Traum, wo und in welchem medizinischen Bereich Sie einmal tätig sein möchten?

Eigentlich habe ich keinen großen Traum, außer vielleicht die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen, um meine neurologische Ausbildung mit Erfolg abzuschließen (ich habe im Dezember damit begonnen). Ich möchte beenden, was ich angefangen habe. Und warum nicht, vielleicht werde ich mich auch dauerhaft in Deutschland niederlassen und hier als Neurologin praktizieren, wissen Sie, dieses Fachgebiet wächst und entwickelt sich von Jahr zu Jahr enorm.

Frau F., vielen herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!




geschrieben von Vera Babilon