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Care Camp Köln: Interview mit Initiator Dirk Steinmetz

14.04.2015

Premiere in Köln! Ende Mai wird dort erstmals ein Care Camp stattfinden. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich dabei um ein Barcamp, also eine offene Konferenz, bei der die Teilnehmer die Inhalte zu Beginn selbst festlegen. Initiator und Organisator Dirk Steinmetz hat von dieser Art der Veranstaltung selbst schon viel profitiert, daher wollte er unbedingt einmal ein Barcamp mit Fokus auf den Gesundheits- und Pflegebereich in Köln organisieren. Hauptberuflich arbeitet er für die Pflegedirektion der Uniklinik Köln. Er hat Pflegemanagement studiert und kennt sich auch bestens mit Personalthemen aus, in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich z.B. mit Personalmarketingstrategien für Pflegefachkräfte in Krankenhäusern. Außerdem ist er Betreiber des Blogs Mein Tellerrand. Und wenn das Care Camp ein Erfolg wird, so verrät uns er uns, gibt es im kommenden Jahr vielleicht auch eine Fortsetzung.

MCM: Herr Steinmetz Sie sind auf den digitalen Kommunikationswegen sehr aktiv. Nutzen Sie diese Kanäle auch für Ihre Arbeit in der Pflegedirektion der Uniklinik Köln und wenn ja, wie und in welchem Umfang?

Dirk Steinmetz: Direkt und indirekt. Die Uniklinik Köln hat einen Twitter-Account, den ich mitbetreue. Dort platziere ich in Abstimmung mit der Unternehmenskommunikation insbesondere pflegerelevante Themen. Ein Beispiel: Beim letztjährigen Pflegemanagementkongress zum Thema „Image der Pflege“ habe ich die komplette Veranstaltung unter dem Hashtag #PflegeImage live mitgetwittert. Auf diesem Wege haben, zusätzlich zu den 250 Besuchern vor Ort, weitere 30 Personen die Veranstaltung mitverfolgen können. Indirekt nutze ich zudem meinen privaten Account, um interessante Nachrichten weiterzuleiten, da ich mittlerweile über ein gutes Netzwerk in der „Twitter-(Pflege-)Welt“ verfüge. Twitter ist für mich kein direkter Recruiting-Kanal, sondern gut geeignet, um sich zu vernetzen und in den Dialog mit unterschiedlichen Adressaten zu treten.

MCM: Sie haben für Ende Mai ein Care Camp  für die Pflege- und Gesundheitsbranche in Köln organisiert. Glauben Sie, dass sich bei den Sessions ein Schwerpunkt herauskristallisieren wird, also vielleicht HR- und Recruiting-Themen, Gesundheitspolitik oder wird der Fokus eher auf dem Pflegebereich liegen? Greifen Sie als Organisator ein, falls sich Themen doppeln oder verbietet sich das bei dieser Veranstaltungsform?

Dirk Steinmetz: Die Bandbreite der bisherigen Anmeldungen spiegelt auch die Vielfalt der Themen wider. So schlug eine Teilnehmerin das Thema „Die GenY in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft“ vor, also ein sehr präsentes HR-Thema. Aus dem ärztlichen Bereich kam ein praxisorientierter Vorschlag: das „Problemfeld Neuaufnahme“. Dazu finden sich in unserem Forum pflegerische und gesundheitspolitische Themen. Das Besondere am Barcamp ist, dass die endgültige Sessionplanung erst an den Veranstaltungstagen erfolgt. Hier wird es dann noch einmal richtig spannend, weil in der Regel noch viele weitere Vorschläge dazu kommen und viele Experten zusammen finden. Für die Moderation besteht die Herausforderung darin, das Format und die wenigen Regeln zu erklären, die Termine zu koordinieren und das Interesse der Teilnehmer für die Vorschläge abzufragen.

MCM: Was versprechen Sie sich von diesem Barcamp, es ist das erste seiner Art in diesem Bereich, soweit ich weiß?

Dirk Steinmetz: 2013 gab es schon einmal das HealthCareCamp in Hamburg, das ich selbst besucht habe. Dort bin ich mit unterschiedlichen Themen in Berührung gekommen, die ich bis dahin noch gar nicht kannte, wie zum Beispiel der Quantified-Self-Bewegung. Ziel des Care Camp Köln ist es, Akteure im Gesundheitswesen miteinander zu vernetzen. Die „Unkonferenz“ möchte ein Forum bieten, auf dem die Teilnehmer unterschiedlicher Berufsgruppen in inspirierender Umgebung Wissen teilen, neue Ideen diskutieren und Gleichgesinnte finden. Idealerweise gehen alle Beteiligten nach den zwei Tagen mit neuen Impulsen und einem guten Gefühl der Inspiration nach Hause.

MCM: Warum empfehlen Sie anderen Pflegedirektionsmitarbeitern oder HRlern und Recruitern unbedingt teilzunehmen?

Dirk Steinmetz: Das Care Camp Köln richtet sich an alle Akteure im Gesundheitswesen. Dieses Format bietet eine gute Gelegenheit über den Tellerrand zu schauen. Pflegemanager finden neue Impulse für ihre tägliche Arbeit. HRler lernen ihre Zielgruppe besser kennen und können gleichzeitig ihre Ideen diskutieren. Der Vernetzungscharakter eines Barcamps ist enorm groß. Die Teilnehmer kommen mit interessanten Menschen in Kontakt, die sie auf anderen Veranstaltungen nie kennengelernt hätten.

Herr Steinmetz, ich danke Ihnen herzlich für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem Care Camp.

 

Weitere Infos zum Care Camp

Wann?      Samstag 30. und Sonntag 31. Mai 2015  
Wo?           Köln
Web           https://www.care-camp.de
Facebook  https://www.facebook.com/carecampkoeln
Twitter       https://twitter.com/CareCampKoeln, Hashtag #cck15




geschrieben von Ulrike Röse-Maier